Die neue Betriebsordnung



**Die Gala der Freundlichkeit**


In einer großen Firma, die auf Service und Kundenzufriedenheit Wert legte, wurde eine neue Geschäftsordnung verabschiedet. Diese Ordnung ging weit über die üblichen Anforderungen hinaus, sie diktierte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern regelrecht, wie sie ihre Gefühle zu kontrollieren und nach außen hin zu inszenieren hätten. Die Arbeit sollte nun wie ein gut einstudiertes Theaterstück ablaufen, eine Bühne des „echten Lebens“, auf der sich jede und jeder von ihnen täglich präsentierte. Die Schauspielkunst der Freundlichkeit wurde von ihnen erwartet – unabhängig von ihren eigenen Gefühlen oder Herausforderungen, denen sie außerhalb der Arbeit gegenüberstanden.


Einige Führungskräfte nannten diese neue Anforderung sogar „die Freundlichkeits-Gala“, als wäre es ein Fest der Freude. Doch den Mitarbeitenden erschien sie wie eine Maske, die sie jeden Morgen aufsetzen mussten. Die Anweisungen waren streng: Jede Begegnung mit der Kundschaft sollte das perfekte Bild von Freundlichkeit vermitteln, unabhängig davon, was sie im Inneren wirklich bewegte. Ein echtes Lächeln? Das war nicht mehr gefragt. Nun ging es darum, die verschiedensten Stufen der Höflichkeit zu „spielen“ – ob sie sie fühlten oder nicht.


Die Vorgaben gingen so weit, dass Mitarbeitende sogar eine Art Selbstkontrolle entwickeln sollten, falls sie jemals das perfekte Bild der Freundlichkeit trübten. Eine Führungskraft schlug vor, dass sie ein Gummiband am Handgelenk tragen sollten. Wenn sie sich in einer Situation nicht „freundlich genug“ verhielten, sollten sie das Gummiband spannen und es dann schnalzen lassen, sodass es schmerzhaft auf die Haut prallte – eine Art Selbstbestrafung, eine „Geißelung“, wie es einige spöttisch nannten. Die Idee war, dass diese kleine Strafe sie daran erinnerte, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten und die Rolle zu spielen, die von ihnen verlangt wurde.


Bald schon füllten sich die Besprechungsräume mit Anweisungen und „Schulungen“, wie man noch freundlicher sein könne. Dabei war den meisten längst klar, dass Freundlichkeit doch eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit anderen sein sollte, besonders im Kundenkontakt. Doch die Geschäftsleitung wollte sicherstellen, dass die Freundlichkeit keine Grenzen kannte, egal ob es ein freundlicher Kunde oder ein aufgebrachter Dieb war. „Freundlichkeit ist die Basis unseres Erfolges“, hieß es. „Der Kunde ist König“, auch wenn dieser manchmal sehr fordernd oder gar unfreundlich sein konnte. Die Mitarbeitenden wurden dazu aufgefordert, jeden Konflikt mit einem Lächeln zu beantworten, selbst wenn das bedeutete, ihre eigenen Gefühle zu unterdrücken.


Doch nicht alle konnten diese Anweisungen ohne weiteres umsetzen. Es kam zu ersten Beschwerden und Krankmeldungen. Einige berichteten, dass das Gummiband-Verfahren dazu geführt hatte, dass sie blaue Flecken und Hautirritationen entwickelten. Der Zwang, sich selbst zu geißeln, hinterließ Spuren – nicht nur auf ihrer Haut, sondern auch auf ihrer Seele. Das Konzept der „Freundlichkeits-Gala“ begann, die Grenzen des Zumutbaren zu überschreiten. Manche sprachen von psychischer Belastung, von der Unfähigkeit, sich in diesem künstlichen Schauspiel wiederzufinden.


Letztendlich sah sich die Geschäftsführung gezwungen, das Gummiband-Verfahren zurückzunehmen, nachdem die Beschwerden und Krankmeldungen eine kritische Masse erreicht hatten. Doch die Anforderung, die „Freundlichkeits-Gala“ zu beherrschen, blieb bestehen. Die Mitarbeitenden sollten auch weiterhin lächeln und freundlich sein, egal was sie selbst fühlten, als seien sie Schauspieler auf der Bühne eines unnachgiebigen Theaterstücks. Ein Theater, das von ihnen verlangte, ihre wahre Persönlichkeit zu verbergen und eine Rolle zu spielen, die ihnen zunehmend schwerfiel.



**Künstliche Gefühle**


Künstliche Gefühle 

auf den Wegen der Stars, 

die meisterlich in ihren Rollen schlüpfen, 

Gefühle so echt und vielfältig, 

dass sie uns täuschen, faszinieren, 

gespiegelt auf Leinwänden, Bühnen, 

wo sie das Leben untermalen, 

ob im Gesang oder Spiel, 

als eine Kunst des Augenblicks.


Doch in der Arbeit, fern vom Schein, 

werden Gefühle oft stumm gestellt, 

verbannt hinter Masken des Alltags, 

aus Pflicht heraus und Anweisung, 

damit kein Kummer hervorschwappt, 

kein innerer Schmerz das Bild stört 

vor Kunden und Patienten, 

die doch keine Lasten erwarten, 

sondern nur leere Freundlichkeit.


Und so entsteht ein Spiel des Lächelns, 

eine Freundlichkeit, geschult und gedrillt, 

die den wahren Kern oft verdeckt, 

weil eine natürliche Herzlichkeit 

zur Verordnung wird, zur Skala, 

bis die eigenen Gefühle verblassen, 

und eine Rolle übernommen wird, 

die fern von der Seele, 

doch nahe dem Zwang lebt.


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**Freundlichkeit in der Arbeit**


Freundlichkeit ist eine Tugend, 

die den Weg ins Leben schmückt, 

wenn man in Berufen dient, 

die Nähe zum Menschen suchen, 

ob im Gespräch, bei der Pflege, 

dort, wo man andere berührt 

und ein Lächeln willkommen ist, 

so dass Freundlichkeit 

die einfachste Gabe scheint.


Doch wenn Schulungen gefordert werden, 

um eine künstliche Wärme zu schaffen, 

verblasst die echte Freude daran. 

Eine Rolle, die wie ein Film lebt, 

wie ein Theaterstück des täglichen Spiels, 

wird zur Pflicht, zum Auftrag, 

und nicht mehr zur Menschlichkeit. 

Eine harte Schale formt sich, 

wo die Seele zuvor atmete.


Die „Freundlichkeits-Gala“ 

wird zum Zwang der Kundenbindung, 

als müsse man eine Maske tragen, 

die freundlich strahlt, 

doch innen nichts fühlt. 

Ein Rollenspiel im Alltag, 

wo das eigene Gefühl verloren geht, 

nur um dem „Kunden ist König“ 

gerecht zu werden.


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**Künstliche Freundlichkeit**


Arbeitskräfte werden geschult, 

um wie Schauspieler zu wirken, 

mit einer Freundlichkeit, die programmiert ist, 

eine Rolle, die im Alltag gespielt wird, 

um den Kunden zu gefallen, 

ohne Rücksicht auf die Wahrheit, 

eine Maske, ein künstliches Lächeln, 

von oben angeordnet und geprobt, 

bis der Mensch dahinter verblasst.


So wie ein Schauspieler im Rampenlicht 

die Gefühle der Rolle lebt, 

muss nun der Arbeiter 

das Lächeln zur Maske machen, 

für ein freundliches Gesicht sorgen, 

das keinen wahren Ausdruck mehr hat, 

wo die Seele verborgen bleibt, 

unter den Anweisungen von oben, 

die Authentizität zu einer Last machen.


Eine Kunst, die fern vom Herzen lebt, 

die kein eigenes Gefühl mehr braucht, 

denn die „Freundlichkeits-Gala“ 

ist nur ein Schauspiel auf der Bühne, 

doch für den, der es spielt, 

wird es zur Geißel, 

die das echte Leben verdeckt, 

bis nichts Echtes mehr bleibt.


**Rollen des Alltags**


Manche Menschen sind nicht gemacht 

für das Spiel der künstlichen Gefühle, 

ihre Natur bleibt unverstellt, echt, 

auch wenn es ihnen schwerfällt, 

den Erwartungen zu folgen, 

sich in die Rollen zu fügen, 

die für sie geschrieben sind 

von jenen, die ihre Menschlichkeit 

nur als Maske betrachten.


Es sind die echten Menschen, 

die in ihrer Art oft unveränderlich, 

nicht wie Marionetten agieren, 

die das Lächeln aus dem Herzen holen, 

und nicht aus dem Zwang, 

weil das Leben zu ihnen spricht, 

so wie es wirklich ist, 

und kein Schauspiel ihrer Wahrheit 

die Menschlichkeit entzieht.


Doch für die, die anders sind, 

werden Schulungen verordnet, 

damit sie lernen, sich zu verbiegen, 

ihre Echtheit zu opfern, 

um dem Kunden zu gefallen, 

ohne Rücksicht auf die Seele, 

die leise in sich flüstert, 

was der Mensch wirklich braucht – 

ein wahres Lächeln.


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**Eine reife Leistung**


Es ist eine reife Leistung, 

wenn man die Freundlichkeit lernt, 

die über das Normale hinausgeht, 

wenn man seine Menschlichkeit 

in ein Korsett steckt, 

das die Gefühle strafft, 

die Wärme diszipliniert, 

bis sie einem Lehrbuch gleicht, 

in dem das Herz nicht mehr zählt.


Die Lektionen in Freundlichkeit, 

wie eine Rolle einstudiert, 

lassen die eigene Art verblassen, 

weil es nur noch darum geht, 

eine Maskerade aufrechtzuerhalten, 

die nichts von innen trägt, 

sondern nur dem Kunden 

ein Bild der Höflichkeit bietet, 

das zur Pflicht erhoben wird.


Eine Tugend wird so zur Last, 

eine Freundlichkeit zur Bürde, 

die von echten Gefühlen befreit, 

bis man nur noch funktioniert, 

eine Rolle spielt im Theater des Alltags, 

wo kein Raum mehr bleibt 

für das, was wirklich zählt, 

das Herz, das die Freundlichkeit 

von innen erleuchten könnte.


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**Die Skala der Freundlichkeit**


Die Skala der Freundlichkeit, 

eine Anweisung von oben, 

fordert von den Mitarbeitenden, 

mehr zu sein, als sie sind, 

eine Rolle zu verkörpern, 

die nichts Natürliches mehr zulässt, 

sondern nur das Bild erfüllt, 

das die Geschäftsführung 

von „perfekter Freundlichkeit“ hat.


Doch die Menschen sind keine Puppen, 

die an Fäden der Höflichkeit tanzen, 

sie sind keine Figuren im Spiel, 

die ohne Gefühle agieren können, 

und wenn ihnen das abverlangt wird, 

beginnt das Herz zu leiden, 

die Seele verkümmert leise, 

und das Lächeln wird kalt, 

weil es nur noch eine Fassade ist.


Eine wahre Freundlichkeit 

ist eine Gabe, die von innen kommt, 

die sich nicht erzwingen lässt, 

durch Skalen und Anweisungen, 

denn das wahre Herz ist das Licht, 

das den Umgang wärmen kann, 

wenn es echt sein darf, 

ohne Druck, ohne Maskerade, 

nur aus reiner Menschlichkeit.


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**Künstliche Masken**


Die Masken der Freundlichkeit, 

aufgesetzt im Alltag, 

für die Rollen, die man spielt, 

sind wie ein Schutzschild, 

der die wahren Gefühle verdeckt, 

eine Schicht aus künstlicher Höflichkeit, 

die man täglich aufsetzt, 

um das zu verbergen, 

was das Herz wirklich sagt.


Doch unter dieser Maske, 

versteckt sich der Mensch, 

der eigene Empfindungen lebt, 

der seine Echtheit spürt, 

auch wenn sie nicht gezeigt werden darf, 

weil die Vorschriften es verbieten, 

weil die Anweisungen von oben 

nur ein Lächeln erlauben, 

und kein Wort der Wahrheit.


Künstliche Masken trennen uns, 

sie schaffen Distanz und Kälte, 

zwischen den Seelen, die sich berühren könnten, 

wenn der Druck nicht bestünde, 

nur eine Rolle zu spielen, 

die nichts Echtes kennt, 

eine Maske im Alltag, 

die uns das Eigene nimmt, 

und die Menschlichkeit erstickt.


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**Die Geißelung der Freundlichkeit**


Die Geißel der Freundlichkeit, 

wie eine Peitsche der Pflicht, 

wird den Mitarbeitenden auferlegt, 

als müssten sie sich bestrafen, 

wenn sie die Rolle nicht spielen, 

die von ihnen erwartet wird, 

als wäre ein Fehler in der Höflichkeit 

eine Sünde, die es zu sühnen gilt, 

durch Strafe und Selbstkontrolle.


Ein Gummiband um das Handgelenk, 

das man schnalzen lässt bei Fehlverhalten, 

ein Akt der Selbstgeißelung, 

als wäre Freundlichkeit ein Zwang, 

der keine Fehler verzeiht, 

und jedes kleine Vergehen, 

das natürliche Verhalten zeigt, 

müsse bestraft werden, 

damit der Wille gebrochen wird.


Doch Freundlichkeit ist kein Zwang, 

kein Akt der Unterwerfung, 

sie ist ein Licht, das von Herzen kommt, 

eine Gabe, die sich entfaltet, 

wenn man sie leben darf, 

ohne Druck, ohne Geißelung, 

eine Wärme, die sich zeigt, 

wenn das Herz offen bleibt, 

frei von Angst und Strafe.


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**Das Theater des Alltags**


Das Theater des Alltags, 

in dem wir alle Rollen spielen, 

ist oft genug eine Bühne, 

auf der Masken getragen werden, 

um das Bild zu erfüllen, 

das von uns erwartet wird, 

und die Freundlichkeit zur Pflicht wird, 

zum Schauspiel der Höflichkeit, 

für die wir keinen Applaus erhalten.


Doch was bleibt vom Menschen, 

wenn die Rolle das Eigenste verdrängt, 

wenn das Lächeln nicht echt ist, 

sondern nur eine Fassade, 

die dem Kunden gefallen soll? 

Es ist ein Spiel, das keinen Sieger kennt, 

nur Masken und versteckte Herzen, 

eine Bühne ohne Vorhang, 

auf der die Seele verborgen bleibt.


Die wahre Freundlichkeit, 

die aus Liebe und Wärme kommt, 

hat keine Bühne nötig, 

sie lebt von sich aus, 

wenn sie echt sein darf, 

wenn das Herz sprechen kann, 

ohne Maske, ohne Zwang, 

nur aus reiner Menschlichkeit, 

ein Geschenk, das uns alle verbindet.


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**Der Wert der echten Freundlichkeit**


Freundlichkeit ist ein Wert, 

der tief in der Menschlichkeit wurzelt, 

eine Tugend, die uns verbindet, 

wenn sie ehrlich und frei gelebt wird, 

ohne Masken und Anweisungen, 

die das Herz erdrücken, 

ohne das künstliche Lächeln, 

das von oben befohlen wird, 

als wäre es ein Schauspiel des Alltags.


Doch Freundlichkeit ist mehr, 

als nur ein aufgesetztes Lächeln, 

sie ist die Wärme, die wir spüren, 

wenn wir mit offenem Herzen begegnen, 

die den Menschen berührt, 

wenn sie echt und natürlich fließt, 

wenn sie aus dem Herzen kommt, 

ohne Druck, ohne Zwang, 

nur aus Liebe und Respekt.


Die wahre Freundlichkeit kennt keine Rollen, 

sie ist ein Teil unserer Seele, 

eine Gabe, die wir weitergeben, 

wenn wir uns selbst bleiben dürfen, 

ohne Maske, ohne Schauspiel, 

eine Freundlichkeit, die lebt, 

wenn das Herz wirklich spricht, 

frei von Anweisungen und Druck, 

eine Tugend, die uns eint.


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**Die Wahrheit hinter der Maske**


Die Maske der Freundlichkeit, 

aufgesetzt, um zu gefallen, 

verbirgt die Wahrheit des Herzens, 

die oft stumm bleiben muss, 

weil Anweisungen den Takt geben, 

die das natürliche Lächeln nehmen, 

und die Freundlichkeit zu einer Rolle machen, 

die nichts Echtes zeigt, 

nur ein Bild für die Außenwelt.


Doch unter der Maske lebt der Mensch, 

mit Gefühlen und Empfindungen, 

die keinen Platz haben, 

wenn das Lächeln erzwungen wird, 

wenn die eigene Art untergeht, 

in einer Flut von Anweisungen, 

die das Herz verschließen, 

und die Wärme ersticken, 

die von innen kommen könnte.


Die Wahrheit hinter der Maske 

ist die Menschlichkeit, die uns prägt, 

die keine Anweisung braucht, 

nur Raum, um zu leben, 

eine Freundlichkeit, die echt ist, 

wenn das Herz sprechen darf, 

ohne Maske, ohne Rolle, 

nur aus der Tiefe des Seins, 

ein Geschenk der echten Menschlichkeit.


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